
Gebremste Schadstoffe
ÖGP Buna
Jährliche Kosten /
Gesamtkosten:
rd. 2 Mio EUR /
rd. 268 Mio. EUR
Sanierungsziel:
Verhinderung Schadstoffaustrag im GW
Abstromsicherung:
13 Sanierungsbrunnen mit 2 Grundwasserreinigungsanlagen
Herausforderung: Auf den Flächen des ÖGP Buna wurden seit den 1930er Jahren chlorierte und aromatische Kohlenwasserstoffe hergestellt und verarbeitet. Kriegseinwirkungen, Havarien und weitere Stofffreisetzungen brachten massive Umweltschäden im Boden und Grundwasser. Aktuell liegt die Herausforderung im Schutz der Vorfluter Saale (im Norden) und Laucha (im Süden), der Grundwasservorkommen unter der Ortslage Korbetha und der Trinkwasserschutzzone im Bereich des Wasserwerks Beesen.
Fortschritt: Bodenbelastungen sind soweit beseitigt, dass sich Flächen des Werkes Schkopau für die gewerbliche Nutzung jetzt eignen. Noch vorhandene Belastungen stellen keine Gefahr dar. Sie werden z. T. im Zuge von Investitionsvorhaben künftig noch beseitigt. Die Abstromsicherungen im Bereich des nördlichen Werksgeländes verhindern die Ausbreitung schadstoffbelasteten Grundwassers. Die Überprüfung der GW-Sicherungsmaßnahmen und des weiteren Handlungsbedarfs erfolgt mit der Fortschreibung des Sanierungsrahmenkonzepts.
Nutzen: Die laufenden GW-Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Grundwasservorkommen im Bereich des Reserve-Wasserwerks Beesen, welches zukünftig wieder in Betrieb gehen soll.

Sichere Entlastung
ÖGP Mansfelder Land
Abzusichernde Flächen:
400 ha
Abgedeckte Flächen Eisleben:
ca. 130.000 km2
Jahresmenge gereinigtes Wasser
Neutra-Anlage Helbra:
45.000 bis 220.000 m3
Herausforderung: Das ÖGP Mansfelder Land umfasst die ehemaligen Standorte der Kupferschiefer-Verhüttungsindustrie in Helbra, Eisleben und Hettstedt. Der über Jahrzehnte währende Betrieb führte zu Schwermetallkontaminationen im Boden und Grundwasser.
Fortschritt: Am Standort Helbra wird seit 1990 die „Neutra“, ein System zur Reinigung belasteter Sickerwässer betrieben. Seit 2022 wurde die Anlage neu errichtet, mit neuer Technik und veränderten Betriebsabläufen. Nach zahlreichen Tests im Probebetrieb läuft die Anlage seit August 2024 sicher im Regelbetrieb. In Eisleben wurde mit der Fertigstellung des Entwässerungssystems in 2024 die Standortsicherung abgeschlossen. Zuvor waren Haldenflächen profiliert und abgedeckt worden, um den Schwermetallaustrag über die Luft zu unterbinden und die Sickerwasserbildung zu reduzieren.
Nutzen: Mensch und Natur profitieren von einer deutlichen Reduzierung des Schadstoffaustrags. Im ÖGP Mansfelder Land bieten sich Möglichkeiten weiterer wirtschaftlicher Ansiedlungen.

Nachhaltiger Umgang
ÖGP Zeitz
Größe des ÖGP:
ca. 270 ha zzgl. Außenflächen
Historische Nutzung:
Braunkohlehydrierung und Raffinerie
Derzeitige Nutzung:
Herstellung nachhaltiger, innovativer Chemieprodukte
Herausforderung: Aus der intensiven Herstellung von Kraft- und Schmierstoffen aus Braunkohle (ehem. Hydrierwerk) resultieren Kontaminationen in Boden, Grund- und Oberflächenwasser. Das Werk war zudem als bedeutender Treibstoffversorger im 2. Weltkrieg massiven Luftangriffen ausgesetzt, was die notwendigen Kampfmittelfreimachung der Investitionsflächen neben den teils erheblichen Schadstoffeinträgen zur großen Herausforderung macht.
Fortschritt: Das Areal beherbergt heute den Industrie- und Chemiepark Zeitz und bietet Unternehmen der nachhaltigen Chemieindustrie hervorragende Standortbedingungen. Die Ansiedlungen werden vor allem in der Phase der Baufeldfreimachung eng durch die Altlastenfreistellung begleitet. Im Zentrum steht vor allem ein effizientes, an die vorhandene Belastungssituation angepasstes Bodenmanagement.
Nutzen: Das durch die LAF eng begleitete Bodenmanagement gewährleistet eine gefahrlose Nutzung der Fläche mit einem nachhaltigen Umgang der Ressource Boden. Die Ansiedlung auf alten Industriebrachen sichert Arbeitsplätze und leistet einen wichtigen Beitrag zur Transformation des Industriestandorts Sachsen-Anhalt in eine nachhaltige Zukunft.

Dichte Wände
ÖGP Magdeburg-Rothensee
Kosten:
rd. 12 Mio. EUR
Gesichertes Bodenvolumen:
ca. 5,6 Mio. m3
Sanierungsziel:
Reduzierung Schadstoffaustrag um mind. 80 %
Herausforderung: Hafenanbindung und unmittelbare Elbnähe stellen neben bodenschutzrechtlichen Fragen hohe Anforderungen an den Gewässerschutz. Aus der Produktion von Stadtgas und Koks sowie aus der Verhüttung von Zinkerz resultieren Kontaminationen in Boden, Grund- und Oberflächenwasser. Dichte Bebauung und intensive Industrieflächennutzung müssen für Sanierungsvarianten berücksichtigt und mit Betroffenen eng abgestimmt werden.
Fortschritt: Für das ehemalige Zinkhüttenareal wird eine sukzessive Oberflächenversiegelung zur Eintragsreduzierung bodenbürtiger Schadstoffe über Sickerwasser in das Grundwasser verfolgt und wirtschaftlich durch Neuansiedlungen oder Standortmodernisierung erreicht. In den nächsten Jahren sind Maßnahmen zur Sicherung des Grundwasserabstroms erforderlich. Ein neu errichtetes dreiseitiges Spund- und Dichtwandsystem mindert den Abstrom kontaminierten Grundwassers aus dem ehemaligen Großgasereigelände. Der Bau der hafenseitigen Spundwand steht vor dem Abschluss.
Nutzen: Die realisierten und geplanten Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Revitalisierung der Altstandorte, ermöglichen Neuinvestitionen und Arbeitsplätze und verringern den Flächenverbrauch „auf der grünen Wiese“.

Geordneter Rückzug
ÖGP Erdgasfelder Altmark
IST-Kosten:
333 Mio. EUR
Rückbaukosten pro Jahr:
rd. 11 Mio. EUR
Bohrungstiefen:
rd. 3,5 km
Herausforderung: Rückbau von Erdgasförderanlagen in der Altmark. Die Arbeiten zur Entlassung der Standorte aus der Bergaufsicht zur Wiedernutzbarmachung finden im sensiblen Umfeld von Äckern, Wiesen und Wäldern statt, was eine enge Abstimmung mit Eigentümern und Bewirtschaftern erfordert.
Fortschritt: Bis 2024 wurden 249 offene Bohrungen von 450 verfüllt und 248 Sondenplätze zurückgebaut. Aktuell werden pro Jahr rund 35 km Leitungen zwischen den ehemaligen Plätzen ausgebaut, gereinigt und verwertet. Projektabschluss soll 2047 sein.
Nutzen: Bohrungen werden sicher verwahrt und genutzte Flächen zur uneingeschränkten meist land- oder forstwirtschaftlichen Nutzung saniert. Befestigte Zufahrtsstraßen können Eigentümer übernehmen. Zu einem erheblichen Anteil erbringen lokale Firmen die Arbeiten.

Großräumige Sicherung
ÖGP Leuna
Jährliche Kosten:
rd. 2 Mio. EUR
Sanierungsziel:
Verhinderung Schadstoffaustrag
Sicherungselemente:
Dichtwand, Brunnengalerien
Herausforderung: Am Chemiestandort Leuna entstanden in der Vergangenheit großflächig massive Umweltschäden. Das Grundwasser unter dem Gelände ist mit Schadstoffen wie MKW, BTEX, MTBE, Phenolen und LHKW kontaminiert. Im Abstrombereich liegen mit der Stadt Leuna, der Ortslage Spergau, dem Wasserwerk Daspig sowie der Saale sensible Bereiche vor, die zu schützen sind.
Fortschritt: Projektschwerpunkte bleiben die kontinuierliche und großräumige Sicherung des Grundwassers, die Optimierung und Instandhaltung der Sanierungseinrichtungen und deren Überwachung. Für die Abstromsicherung „Bereich BBS/Lilienweg“ wurden bereits 18 Sanierungs- und Phasenbrunnen, 3 Ersatzbrunnen sowie 4 Grundwassermessstellen neu errichtet.
Nutzen: Die laufenden Maßnahmen schützen das Grundwasser im Abstrom des Werksgeländes und dienen dem Chemiestandort Leuna.

Zukünftiges
Grün
Altdeponien
Hochhalde Schkopau – gesicherter Fläche:
11 %
Grube Johannes – noch zu sichernde Fläche:
22 ha
2024 behandeltes Wasser:
3 Mio. m3
Herausforderung: Die verschiedenen Standorte im Projekt Altdeponien müssen gesichert werden, um langfristig Schadstoffeinträge in das Grundwasser sowie die Umwelt allgemein zu begrenzen. Die Sicherung erfolgt durch eine Oberflächenabdichtung sowie Behandlung des Sickerwassers aus den Deponien, was noch Jahrzehnte dauern wird.
Fortschritt: Im Jahr 2024 wurde zur Sicherung der Deponie Grube Johannes die Teilfläche 2 weitestgehend verfüllt und die Planung für die Teilfläche 3 zur Genehmigung beantragt. Auf der Hochhalde Schkopau konnten fast 4 ha Oberflächenabdichtung hergestellt werden.
Nutzen: Die rekultivierten Standorte können als Grünflächen oder z. B. als Standorte für Photovoltaikanlagen wieder genutzt werden. Zudem sind an den Rekultivierungsmaßnahmen regional und überregional viele Ingenieurbüros und Baufirmen beteiligt.