Erkundungsbohrungen in der Ortslage Korbetha
Bis zur Errichtung der im ÖGP Buna betriebenen Sicherungsbrunnen des „Randriegel Nord“ konnten sich das Grundwasser und die darin gelösten Schadstoffe bis außerhalb der damaligen BUNA-Werksgrenzen ausbreiten. Durch den Riegelbetrieb ist die Nachlieferung von Schadstoffen ins Grundwasser unterbrochen, bereits abgeströmte Grundwasserbelastungen können nun jedoch in der Ortslage Korbetha nachgewiesen werden. Im weiteren Abstrom befinden sich die Trinkwasserschutzzonen des stillgelegten Wasserwerkes Beesen, das zukünftig wieder in Betrieb genommen werden soll. Die vorhandene Schadstofffahne ist daher weiter einzugrenzen und zu überwachen. Dafür waren im Jahr 2023 sechs weitere Erkundungsbohrungen in der Ortsmitte von Korbetha abzuteufen und zu Grundwassergütemessstellen für das Monitoring auszubauen.
Grundsätzlich sind Bohrarbeiten Routine in Sanierungsprojekten. Allerdings erfordern solche Arbeiten oft die Einbeziehung und das Verständnis der betroffenen Anwohner, denn es werden z.B. Flächen für Fahrzeuge und Bohrgerät benötigt, es kann zu Behinderungen des Straßenverkehrs und auch zu Lärmbelästigungen kommen. In Korbetha
waren dafür intensive Abstimmungen zu führen, da es galt, viele Verantwortliche und Beteiligte zu informieren und „ins Boot“ zu holen. Gemeinsam mit dem Projektträger DOW, dem Landkreis Saalekreis (Umweltamt, zuständige Untere Wasserbehörde), der Gemeinde Schkopau (zu der der Ortsteil Korbetha zählt) und den Bürgern von Korbetha gelang es, diesen nicht immer ganz einfachen Prozess letztlich zu einem Erfolg zu führen. Nach verschiedenen Öffentlichkeitsveranstaltungen, schriftlichen Anfragen und unzähligen Telefonaten mit den mittel- und unmittelbar Betroffenen, konnten im Dezember die Bohr- und Ausbauarbeiten der neuen Grundwassergütemessstellen zur Zufriedenheit aller abgeschlossen werden.